Partizipation kann nur gelebt werden, wenn jede einzelne pädagogische Fachkraft ihre eigene Haltung überdenkt und reflektiert. Unsere pädagogische Grundhaltung ist grundsätzlich geprägt von dem Interesse an den Belangen und Meinungen der Kinder. Wir bewahren dabei den sensiblen und wertschätzenden Blick auf das einzelne Kind. Wir nehmen die Signale des Kindes wahr, respektieren sie und stimmen unsere eigenen Handlungen darauf ab. Wir bestärken die Kinder darin, ihre Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle zu äußern, in dem wir nachfragen, aktiv zuhören und entsprechend reagieren. Ebenso gehört dazu, sie beim „Nein“ sagen zu unterstützen. Partizipation führt bei Kindern, egal welchen Alters, zur Stärkung ihres Selbstbewusstseins. Selbstbestimmt werden können Kinder nur durch Selbsttätigkeit. Damit fördern wir ihre Eigenverantwortung und unterstützen sie dabei, Verantwortung für sich und für das Leben in der Gemeinschaft zu übernehmen. Beteiligung erfordert deshalb auch eine Auseinandersetzung mit Macht, die jede pädagogische Fachkraft bereit sein muss abzugeben. Umso wichtiger ist es für uns, wahrzunehmen, wo Macht im pädagogischen Alltag stattfindet und wie wir Situationen, ohne Macht auszuüben, gestalten können. Dazu benötigt es eine ständige Reflektion der pädagogischen Arbeit, z.B. durch Team-, Fall- und Personalgespräche. Die pädagogischen Fachkräfte achten darauf, dass ein altersentsprechender Umgang gewahrt wird, d.h. die Fachkraft darf dann für das Kind entscheiden, wenn es um dessen Schutz und Gesundheit geht oder es durch seine Handlung andere gefährdet. Trotzdem haben die Kinder auch das Recht, an ihren Grenzen zu lernen und sich in unsicheren Situationen im geschützten Rahmen zu erfahren. Wir achten darauf, bei welchen Herausforderungen die Kinder ihre Autonomie üben können und welche Anforderungen sie über- oder unterfordern. Besonders Kleinkinder sind darauf angewiesen, dass wir als ihre Bezugspersonen mit großer Achtsamkeit und Empathie ihre Bedürfnisse und Signale wahrnehmen und darauf reagieren. Die Partizipation der jüngsten Kinder bedeutet in erster Linie ein sensibles Eingehen auf ihre Grundbedürfnisse. Starke selbstbewusste Kinder, die ihre Bedürfnisse und Wünsche äußern, teilhaben und sich ihrer Grenzen bewusst sind, sind das Ziel der Partizipation.
In Kinderkonferenzen, Kinderversammlungen, Erzähl- oder Morgenkreisen werden gemeinsame Angebote, Projekte, Themen, Wünsche und Ideen besprochen. Die Kinder erweitern dabei ihre Kompetenzen wie Kommunikation, Empathie, Konfliktfähigkeit, Kompromissbereitschaft und Toleranz. Sie lernen, wie demokratische Beschlüsse zustande kommen. In den Kinderkonferenzen werden auch Regeln gemeinsam mit den Kindern erarbeitet und immer wieder besprochen und reflektiert.
Unsere “Schatzkiste” für Kinderkrippen- und Kindergartenkinder gefühlt mit Liedern, Geschichten, Übungen, Reimen, Spielen zu den unten angeführten Themen, begleitet uns durch das gesamte Kinderkrippen/
“Ich und meine Grenzen” - mein Körper gehört mir Sexualerziehung
“Wir haben Rechte”- Demokratie lernen
“Freude, Trauer oder Wut” - meine Gefühle kennen und wahrnehmen